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30. September 2016

Nepp: Häupl bezeichnet Whistleblower als feige Denunzianten

Missstände aufzuzeigen erfordert Mut

Die rote Parteiführung hat es offenbar nicht gerne, wenn Mitarbeiter Missstände im System aufzeigen und öffentlich anprangern. Bürgermeister Häupl sieht darin nichts als „Denunziantentum“, das ihn „frappant an ziemlich unselige Zeiten“ erinnert, wie er im gestrigen Gemeinderat mitteilte. „Unselige Zeiten sind meiner Meinung nach jedoch jene, in denen Mitarbeiter der Magistratsabteilungen sich offenbar vor massiven Repressalien fürchten müssen, halten sie sich nicht an den durchaus gängigen Maulkorberlass“, ärgert sich der Wiener FPÖ-Klubobmann Dominik Nepp über die Unterstellungen von Bürgermeister Häupl. Denn dass in Wien nicht alles so demokratisch und fair abläuft, wie es Häupl gerne hätte, zeigt sich regelmäßig im Umgang mit Vizebürgermeister Johann Gudenus, dem im Zuge seiner Vizebürgermeistertour nicht nur einmal Steine in den Weg gelegt wurden oder dem Aussendungen über die vermeintlich unabhängige Rathauskorrespondenz schlicht verweigert werden. „Wenn jemand in einer Demokratie, in einer Freiheit etwas zu sagen hat und anzuklagen hat, dann soll er hingehen und soll das sagen“, erklärte Häupl gestern coram publico. Will aber der Vizebürgermeister via RK etwas mitteilen, wird das meistens abgedreht. „Wenn so ein Vorgehen auf höchster Ebene bereits gelebte Praxis ist, dann kann man sich lebhaft vorstellen, welche Auswirkungen ein offenes Wort auf Mitarbeiter-Ebene haben kann“, so Nepp.

Verwundert zeigt sich Nepp auch über folgende Aussage des Bürgermeisters Whistleblower betreffend: „Ein Whistleblower ist ja nichts anderes als jemand, der aus der Anonymität und feige heraus jemanden anderen denunziert.“ „Das ist für mich absolut unverständlich, denn ohne Whistleblower wüssten wir bis heute nichts von den Abhörskandalen der NSA, die Edward Snowden öffentlich gemacht hat oder den Folterpraktiken der CIA, die ebenfalls längst bestätigt sind. Aber anscheinend sind Informanten nur dann geschätzt, wenn sie die Verfehlungen der Anderen aufdecken – ja nicht die Eigenen“, schließt Nepp.


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